Hohes Alter und Blutdrucktherapie?

wie sinnvoll ist die medikamentöse Therapie deines hohen Blutdrucks im Alter?


Sichert oder verringert die medikamentöse Blutdrucktherapie deine Lebensqualität im Alter?

Halt! Stop! Da sollten wir uns erst mal einigen, wann das hohe Alter denn beginnt.

Definitionen des Alters und des Alterns:

  • Er umschreibt den Lebensabschnitt, der deutlich vor Erreichung der mittleren Lebenserwartung anfängt.  
  • Europarat: 65 Jahre und älter
  • Die UNO  setzt die Grenze etwas tiefer an, nämlich bei 60 Jahren.
  • WHO differenziert
    junge Alte: 60- bis 74-Jährige
    Betagte und Hochbetagte: 75- bis 89-Jährige
  • Max Planck Institut Biologie des Alterns: Die klassischen, nachweisbaren Alterungsprozesse wie das Auftreten von Falten und die Abnahme von Leistungsfähigkeit und Ausdauer treten etwa ab einem Alter von 20 Jahren auf.

Bluthochdruck und Morbidität im Alter

Ab dem 50. Lebensjahr leiden 50 % der Männer unter einem hohen Blutdruck. Wenn die Menschen also auch die Frauen das 80. Lebensjahr erreicht haben, leiden sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 74 % unter einem hohen Blutdruck. Die Frage ist, ob sie leiden oder nicht! Denn bekanntlicherweise macht ja der hohe Blutdruck bei den meisten Menschen keine Beschwerden. Nur die Folgen des hohen Blutdrucks – wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Gefäßerkrankungen – verschlechtern die Prognose. Nur die Prognose bei bei betagten Menschen ist natürlich durch viele Erkrankungen zusätzlich eingeschränkt. Und das macht die Beurteilung der Sinnhaftigkeit einer medikamentösen Therapie schwierig.

Konservative Bluthochdrucktherapie im Alter

Eins ist allerdings klar: jede nicht medikamentöse Therapie des hohen Blutdrucks, die auf Verhaltensänderungen basiert, ist auch im hohen Alter sinnvoll.

Verhaltensweisen wie Salz zu sparen, sich täglich zu bewegen, den Alkoholkonsum zu reduzieren und vielleicht auch das Körpergewicht in gewissen Grenzen zu halten, gehören unumstritten zur Blutdrucktherapie jeden Alters.

In diese Podcast Folge bespreche ich mit dir zwei wichtige Untersuchungen (DANTE, HYVET)die ich zu folgenden Schlussfolgerungen zusammenfassen:

  1. Altern ist ein natürlicher zellulärer Prozess. Die immanente  Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit kann mit Gewinn an Erfahrung, Erkenntnis, Weisheit und durch Ökonomisierungsstrategie bis ins hohe Alter ausgeglichen werden.
  2. 75% der Menschen im hohen  Alter haben einen Blutdruck über 140/90 mmHg oder nehmen Blutdruckmedikamente.
  3. Die Therapie des hohen Blutdrucks ist besonders im Alter eine Individualtherapie. Sie ist nicht durch klassische medizinische Studien belegt und fordert die medizinische und ärztlich ethische Kompetenz in der Zusammenarbeit mit dem Patienten

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Zielwerte und wo liegt dein Blutdruck?

140/90 mmHg war vor wenigen Jahren der Blutdruck, ab dem dein Arzt mit dir eine Blutdrucktherapie erörtern wollte. Das überschreiten dieser Schwelle machte dich zum Patienten, weil ab 140/90 mmHg also mit Nebenwirkungen des hohen Blutdrucks zu rechnen war.

Jetzt senkt die amerikanische Herz Gesellschaft (American Heart Association) die Therapieschwelle auf 130/80 mmHg. Damit werden 50 % aller Amerikaner jeden Alters zu Bluthochdruckkranken! Die Pharmaindustrie wird das natürlich freuen.

Die Senkung der Schwelle um 10 mmHg erfordert jetzt aber die exakte Bestimmung deines Blutdruckes. Andernfalls droht eine Übertherapie. Eine Therapie, die nicht indiziert ist, ist ein Behandlungsfehler und damit gesundheitlich und ökonomisch verwerflich.

. Wie schützt die dich davor?

Durch die korrekte Bestimmung deines Ruheblutdrucks!

Ich erkläre dir in dieser Folge, warum die Blutdruckwerte, die in der Praxis deines Arztes gemessen werden, in dem oben erwähnten kritischen Bereich häufig zu hoch sind.

Ich kenne nur 2 verlässliche Methoden, deinen Ruheblutdruck zu messen:

  1. 24 h Blutdruckmessung: Die Vor- und Nachteile der Langzeitbkutdruckmessung erfährst du in dieser Podcastfolge.
  2. Deine Ruheblutdruckmessung morgens nach dem Aufwachen. Ich nenne ihn immer den Bettkantenblutdruck! Du bestimmst ihn aus dem Mittelwert der niedrigsten Messungen dreier Messungen im Abstand von 3 Minuten an mehr als zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Ich habe dir die Bestimmung in der Podcastfolge Dein Ruheblutdruck ausführlich beschrieben. Hier findest du eine Tabelle, die dir hilft, diesen Mittelwert zu bestimmen.

Die korrekte Bestimmung deines Ruheblutdrucks wird deinem Arzt helfen, eine exakte Diagnose zu stellen.

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Was senkt deinen Bluthochdruck?

Alles ist richtig, wenn es dir hilft!

Vier Ziele sollte deine Blutdrucktherapie haben:

  1. Dein Blutdruck sollte in den Normbereich sinken!
  2. Die Blutdrucktherapie sollte deine Prognose verbessern!
  3. Die Therapie sollte nicht schaden!
  4. Die Nebenwirkungen sollten nicht vorhanden sein oder so gering sein, dass sie im Verhältnis zu der Wirkung akzeptabel sind.

Natürlich sollte dein Blutdruck sinken. Aber wir wissen von vielen Therapien auch, dass sie zwar effektiv sind, ihnen aber die Wirksamkeit fehlt. Die Wirksamkeit setzt den Effekt der Blutdrucksenkung voraus. Sie fordert aber auch die Verbesserung der Prognose. Sie erfüllt also Punkt eins und zwei!

Die Therapie sollte aber auch keinesfalls schaden. Und die Nebenwirkungen sollten am liebsten gar nicht vorhanden sein. Wenn Nebenwirkungen dennoch auftreten, sollten Sie so gering sein, dass sie im Verhältnis zu der erwartenden Wirkung des Pharmakons oder der Maßnahme akzeptabel gering sind.

In dieser Podcastfolge überprüfe ich mit dir gemeinsam, inwieweit die unterschiedlichen Therapien den oben genannten Punkten entsprechen.

Du wirst feststellen, dass dir viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um deinen Blutdruck erfolgreich zu kontrollieren. Nur leider gibt es keine Maßnahme oder kein Medikament, dass nicht irgendeine Nebenwirkung hat.

Am Ende gilt folgende wichtige Feststellung:

Wenn du in deinem Leben nichts änderst, kannst du nicht erwarten, dass sich etwas in deinem Leben ändert!

Viel Spaß beim Hören!

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Bluthochdruck durch Medikamente?

Ja darauf solltest du unbedingt verzichten!

Eine neuere Untersuchung hat ergeben, dass ca 20% der Patienten, die wegen ihres hohen Blutdruck Medikament einnehmen, zusätzlich Medikamente regelmäßig zuführen, die selbst den Blutdruck erhöhen.

Von 27.599 Personen, die zwischen 2009 und 2018 an einer großen Ernährungs- und Gesundheitsstudie teilgenommen hatten, hatte etwa die Hälfte Bluthochdruck. Von ihnen gaben 19 Prozent an, ein blutdruckerhöhendes Medikament zu verwenden, und vier Prozent nannten gleich mehrere. Die neuen Forschungsergebnisse wurden auf der 70. Jahrestagung des American College of Cardiology vorgestellt.

Am häufigsten handelte es sich um Medikamente gegen Depressionen, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), zu denen Ibuprofen und ASS zählen, und Kortison-verwandte Arzneimittel. Aber auch andere Medikamente können den Blutdruck erhöhen, beispielsweise Antipsychotika, bestimmte orale Verhütungsmittel und abschwellende Wirkstoffe in Nasensprays, die bei Erkältungen oder Allergien verwendet werden. „Es sind Medikamente, die wir häufig einnehmen – sowohl rezeptfreie als auch verschriebene Medikamente“,  sagte Studienautor Dr. John Vitarello vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston. Er machte darauf aufmerksam, dass selbst geringe Blutdruckerhöhungen bedeutende Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben können.

Sicher lassen sich einen Blutdruck senkende Pharmaka absetzen, wenn man diese Blutdruck erhöhenden Präparate weglässt.

Häufig sind das auch Medikamente, die du frei kaufen kannst:

Erkältungsmedikamente, fiebersenkende Medikamente, Schmerzmedikamente!

Dein Hausarzt muss diese Medikamente kennen, bevor er dir andere Medikamente zur Blutdrucksenkung verordnet, weil die Blutdruckwerte noch zu hoch sind.

Hier ein paar Beispiele:

Abschwellende Nasentropfen und Gele,
Cortisonhaltige Nasensalben,
Rhinopront etc
Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac auch als externes Gel oder Salbe

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Bluthochdruck – wir haben da noch was!

und ganz sicher ist auch für dich etwas dabei!

Alle konservativen und medikamentösen Behandlungen können Nebenwirkungen haben.

Besonders wenn dein Hausarzt zu dem Schluss kommt, dass dein Blutdruck doch einer medikamentösen Behandlung bedarf, stellt sich häufig für dich die Frage der Nebenwirkungen. Manchmal ist es wie verhext! Da stellt sich bei allen dieser Pharmaka eine Nebenwirkung ein, die du nicht tolerieren möchtest.

Aber stop! Nicht verzweifeln! Wir kennen noch ein paar zusätzliche Möglichkeiten, um deinen Blutdruck in den Griff zu kriegen!

Über die seltener angewandten aber sehr effektiven Alternativen informiert dich diese Podcastfolge!

  1. Spironolacton
  2. Clonidin W NW alpha 2 Adrenolytikum (Hemmung der Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin ) 60er Jahre (Nasenschleimhaut abschwellend) NW RR, Bradykardie, Mundtrockenheit, Schwindel, MüdigkeitMoxonidin 
  3. Moxonidin so wie Clonidin
  4. Dihydralazin Erweiterung der Arteriolen, hoher first pass Effekt durch Acetylierung
  5. Doxazosin periphere Alpha Blocker alpha 1 Blockade Schwindel Kopfschmerzen
  6. Minoxidil (Lonolox) Kalium Kanal Blocker Gefäßerweiterung

Dein Hausarzt wird mit dir gemeinsam die erfolgreiche Therapie deines Bluthochdrucks durchführen können! Er ist aber nur dein Ratgeber! Umsetzen musst du das allein! Das gilt vor Dingen für die regelmäßige Einnahme und natürlich für die nicht medikamentösen Therapien: Gewichtsreduktion, Kochsalzreduktion, Alkoholredujtion und Bewegung!

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