Deine Wiederaufbereitungsanlage

Deine Nierenkörperchen filtrieren innerhalb von 24 Stunden 180 Liter Primärharn. Damit du nicht binnen weniger Stunden dein ganzes Körperwasser verlierst, hat die Natur in deinen Nieren eine Wiederaufbereitungsanlage installiert.

Der Aufbau des Nierenkörperchens (Nephron)

Wohin fließen die 180 Liter Primärharn?

Das Filtrat des Glomerulus fließt über ein Röhrchensystem von der Nierenrinde ins Nierenmark. Jeder Glomerulus hat sein eigenes Röhrchensystem, das die Mediziner auch Tubulssystem nennen. Im Nierenmark angekommen wendet sich das Röhrchen um und steigt wieder zum eigenen Glomerulus auf. Dort legt es sich von außen an das Glomerulus an. Anschließend treffen sich die Röhrchen benachbarter Nierenkörperchen in den Sammelrohren und die befördern den Harn dann zum Nierenbecken.

Was geschieht mit dem Urin im Tubulussystem?

Während des Durchflusses werden von den 180 Litern Primärharn pro Tag 178,5 Liter wieder zurück an das Blut übergeben. Die Stoffe, die die Niere ausscheiden muss, werden dadurch hoch konzentriert. Dieser Prozess ist energetisch aufwendig und nicht umsonst ist die Niere in Bezug auf ihr Gewicht das am stärksten durchblutete Organ deines Körpers. Sie benötigt 20% der Pumpleistung deines Herzens.

Wie lösen die Nieren diese Aufgabe?

Die Nieren bedienen sich eines physikalischen Phänomens, das Werner v. Siemens als erster Erkannt hat: dem Gegenstromprinzip. Wenn zwei Stoffe mit unterschiedlicher Zusammensetzung an einer durchlässigen in gegensätzlicher Richtung aneinander vorbeifließen, ist während der gesamten Strecke ein konstantes Konzentrationsgefälle, das den Austausch ermöglicht. Moderne Gebäudebelüftungssysteme nutzen diesen Effekt in Wärmetauschern und können so 80% der Heizenergie an die kalte einströmende Luft übergeben. Zusätzlich können die Nieren die Durchlässigkeit des Röhrchensystems nach ihrem Bedarf steuern, und damit die Urinmenge und die Zusammensetzung des Urins deinen aktuellen Erfordernissen anpassen.

Gegenstromprinzip
Das Gegenstromprinzip! Danke an Wikipedia

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Dein Glomerulus weiß alles!

Das Glomerulus filtriert dein Blut und damit erreicht alles, was du dir zuführst und in dein Blut gelangt, auch jedes Glomerulus.

Glomerulus

Darf ich dir vorstellen- das ist ein Glomerulus. Links oben im Bild siehst du das zuführende Blutgefäß und links unten das abführende Blutgefäß. In dem Knäuel in der Mitte ist der Filter untergebracht, der den Primärharn aus dem Blut albfiltriert. Er sammelt sich in der Kapsel und fließt auf dem Bild nach rechts ab.

Wie entsteht der Urin?

Wie du in der letzten Podcastloge gehört hast, arbeiten in beiden Nieren zusammen 1,5 Millionen Glomeruli an deinem Wohlbefinden. Gemeinsam filtrieren sie aus 1800 Liter Blut, die am Tag durch die Nieren fließen, 180 Liter Primärharn. Diese wird dann auf 1,5 Liter Urin/Tag konzentriert.

Filtration

Diese Grafik erklärt dir das Prinzip der Filtration. In der Mitte siehst du die Membran, die in diesem Fall nur wasser- durchlässig ist. Die schwarzen Teilchen können die Membran nicht passieren, weil die Membran sie nicht durchlässt. Du findest also nur Wasser unterhalb der Membran.

Wie arbeitet der Filter?

Ein Filter trennt eine Flüssigkeit durch seine Porengröße. Alle gelösten Substanzen in einer Flüssigkeit, die kleiner als die Poren sind , lässt der Filter passieren und alle Substanzen, die größer sind als die Poren, können nicht durch den Filter hindurch und erscheinen auch nicht im Filtrat. Der Kaffeefilter hält den grob gemahlenen Kaffee zurück und lässt den gelösten Teil des Kaffees passieren. Genauso wie das Nudelsieb die Nudeln nach dem Kochen zurückhält und dadurch die Nudeln vom Wasser trennt.

Wenn du die Kaffeefiltertüte mehrfach benutzt, wird seine Filtrationsleistung rasch so schlecht, dass du sie nicht mehr gebrauchen kannst. Die Nieren benutzen dein ganzes Leben lang den gleichen Filter.

Wie reinigt dein Glomerulus seinen Filter?

In deinem Glomerulus arbeiten viele Zellen daran, ständig die Qualität des Filters zu überwachen. Sie stellen sicher, dass immer ausreichende Mengen filtriert werden und dass auch nur die Substanzen im Filtrat also dem Primärharn erscheinen, die dort auch hineingehören.
Diese Zellen kommen mit allen Molekülen in Kontakt, die im Blut schwimmen. sie wissen also auch, welche Medikamente du zuführst und was du isst und trinkst.

Dein Glomerulus weiß also alles!

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Und was machen deine Nieren so?

Na, weißt du, was deine Nieren alles für dich tun? Damit du dich wohlfühlen kannst, sind sie 24 h und 7 Tage in der Woche klaglos für dich tätig. Du spürst sie nicht. Du ärgerst dich vielleicht nur, weil deine Blase dir mal wieder zu einer ungünstigen Zeit den Weg zur Toilette weist.

gesunde Nieren
gesunde Nieren

Nur mal so zur Leistung deiner Nieren:

Deine Nieren reinigen unentwegt dein Blut. 1800 Liter Blut fließen am Tag durch deine Nieren. Aus den 1800 Litern Blut werden am Tag 180 Liter Wasser mit Schadstoffen filtriert: der sogenannte Primärharn.
Weil dein Körper die 180 Liter nicht verlieren darf, konzentrieren deine Nieren den Primärharn auf 1,5 Liter Urin pro Tag. In denen sind alle wasserlöslichen Schadstoffe, die dein Körper entsorgen musss, enthalten.
Hut ab! Für diese enorme Leistung solltest du deinen Nieren erst mal danken.

Deine Nieren erfahren alles!

Alles, was du deinem Körper zuführst und auf irgendeinem Weg in dein Blut gelangt, erfahren deine Nieren. Deine Nieren spüren, wenn Entzündungen in deinem Körper entstehen. Sie haben auch die Aufgabe die Stoffwechselprodukte aller Prozesse in deinem Körper zu entfernen.

Die Nieren sind verantwortlich für:

einen ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt
die Regelung des Blutdrucks
die Entgiftung, gemessen an Harnstoff und Kreatinin
die Regelung des Säure-Basen-Haushalts
die Regelung der Bildung roter Blutkörperchen sowie
die Produktion von Hormonen und Enzymen.

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Und wo sind deine Nieren?

Weißt du wo deine Nieren sind und weißt du, wie der Urin von der Niere in die Blase gelangt, auch wenn du auf dem Kopf stehst?

Weißt du, wie groß deine Nieren sind?

Weißt du, wie deine Nieren aussehen?

Warum macht der kalte Stein, auf dem du sitzt, schon mal eine Blasenentzündung?

All diese Fragen und mehr beantworte ich dir in dieser Podcastfolge.

Warum erzähle ich dir das alles?

Die Nieren reinigen das Blut und damit deinen Körper von allen wasserlöslichen Substanzen, die er nicht mehr benötigt. Sie haben noch sehr viele interessante Aufgaben, die sie für dein Wohlbefinden im Stillen erledigen.
Da du sie nicht spürst, hast du möglicherweise auch kein Gefühl dafür, wenn es dir an die Nieren geht. Dein hoher Blutdruck kann sie bedeutsam belasten.
Ich möchte dir ein Gefühl für deinen Körper geben!

Viel Spaß beim Zuhören!

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24 H – oder Ruheblutdruckmessung

Die Ergebnisse der 24 h Blutdruckmessung oder der Langzeitblutdruckmessung bedürfen genauso wie die häusliche Blutdruckmessung der Interpretation. Sie sollten keineswegs unkritisch zu diagnostischen oder gar therapeutischen Konsequenzen führen.

Die Normwerte

Ein nomaler Blutdruck liegt dann vor, wenn
der Tagesmittelwert des Blutdrucks 135/85 mmHg nicht überschreitet und eine nächtliche Absenkung des Blutdruckes um mindestens 10-15 % gefunden wird.

Warum wird eine 24 h Blutdruckmessung durchgeführt?

Dein Arzt hat entschieden, dass eine Langzeitblutdruckmessung erforderlich ist, weil
– er einen Weißkittelhochdruck ausschließen möchte,
– er Hinweise auf einen sekundären Bluthochdruck sucht,
– er deinen therapeutischen Erfolg dokumentieren will,
– er eine maskierte Hypertonie vermutet
– oder deine häuslichen Blutdruckwerte nicht zu deinen Befunden passen.

Wie wird eine Langzeitblutdruckmessung. durchgeführt?

Im Laufe des Vormittags wird dir eine Oberarmblutdruckmanschette an dem Arm angelegt, an dem dein nächster Blutdruck gemessen wird. Die Manschette wird mit einem kleinen Kasten verbunden. Die Elektronik dieses Gerätes misst im Laufe des Tages in 15 minütigen Abständen deinen Blutdruck und speichert ihn. Im Lauf der Nachtruhe werden die Messintervalle auf 20 min verändert. Wenn du merkst, dass das Gerät die Manschette aufpumpt, solltest du deinen Arm relativ ruhig halten, damit keine Messfehler entstehen. Wenn das Gerät kurzfristig wieder messen möchte, ist die Messung davor häufig nicht verwertbar gewesen. Du musst dir also keine Sorgen machen. Der Beginn und die Dauer des Nachtintervalls werden häufig standardisiert vorgegeben und widerspiegeln nicht unbedingt deine Schlaf – und Ruhegewohnheiten. Daher wird dir dein Arzt ein Protokoll an die Hand geben, indem du deine Aktivitäten mit Zeitangaben erfassen darfst.

Die Beurteilung der Ergebnisse

Hier ist ebenfalls entscheidend, wie gut die Qualität der Messungen und der Erfassung deiner Aktivität ist. Das ist die Aufgabe deines Hausarztes, mit dir gemeinsam eine Interpretation der Werte vorzunehmen. Du solltest immer wieder, auch deine Ruheblutdruckwerte zu Hause bestimmen. Die morgendliche Blutdruckmessung nach dem aufwachen ist verlässlich durchgeführt einer der wichtigsten Parameter, die mit den Ergebnissen der Langzeitblutdruckmessung verglichen werden sollte.

Was hörst du in dieser Podcastfolge?

In der Podcast Folge erkläre ich dir, wie die Interpretation der Langzeitblutdruckmessung erfolgt. Außerdem weise ich dich auf Fehler und Störfaktoren hin, die die Qualität der Messwerte und deren Interpretation einschränken.

Dein morgendlicher Ruheblutdruck ist genau so wichtig. Wie du ihn bestimmst erkläre ich dir hier.

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