ACE Hemmer bei Frauen?

Warum sollen ACE Hemmer und AT1 Rezeptorblocker bei Frauen im gebärfähigen Alter nur mit Einschränkungen verordnet werden?

Immer wieder lese ich in den sozialen Medien, dass jungen Frauen ACE Hemmer oder AT1 Rezeptorblocker (Sartane) zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks verordnet werden. Damit nehmen sie die aktuell besten Medikamente für sich selbst ein. Aber leider müssen sie eine gesicherte Schwangerschaftsverhütung betreiben. Denn ihrem Nachwuchs können diese Medikamente schweren Schaden zuführen.

Denn der Rezeptormechanismus, der durch ACE Hemmer und AT1 Blocker gehemmt wird, ist sehr wichtig für die Entwicklung der Organe des Kindes während der Schwangerschaft. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft bis zur 8. Woche werden die wichtigen Grundlagen für die embryonale Entwicklung gelegt. Ihre Wirkung ist embryotoxisch.

Aus diesem Grunde sollen ACE Hemmer und AT1 Blocker bei Frauen mit Kinderwunsch oder ungesicherter Verhütung nicht verordnet werden.

Nebenbei muss dein Arzt untersuchen, warum im gebärfähigen Alter überhaupt ein Bluthochdruck vorliegt. In den meisten Fällen handelt es sich nach meiner Erfahrung um einen sekundären Bluthochdruck. Hier muss zunächst die Ursache gesucht werden, bevor man über eine medikamentöse Behandlung nachdenkt. Die häufigste sekundäre Ursache ist die hormonelle Verhütung.

Wenn dir die Folge gefallen hat, dann kannst du mir eine Freude machen, wenn du bei Apple Podacast bei Spotify oder bei YouTube eine positive Bewertung hinterlässt! Vielen Dank auch der Firma mesdot für die Bearbeitung!

Gendern bei der Blutdrucktherapie?

Ja, dein Geschlecht spielt doch eine Rolle für deine Blutdrucktherapie.

Und schon wieder: Physiologie hilft, zu helfen!

Während vieler Jahrzehnte wurden die meisten Untersuchungen zur Wirksamkeit der Blutdrucktherapie mit Männern gemacht. Dann kamen schließlich auch die Frauen dazu. Nur hat man leider nur Menschen zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr in den Studien rekrutiert.

Wir wissen aber jetzt, dass natürlich wesentlich jüngere Menschen auch schon unter einem Bluthochdruck leiden können. Für die Männer ist das nicht so entscheidend, denn ihre Hormonkonstellation bleibt eigentlich während des ganzen Lebens etwa gleich.

Nur bei den Frauen kommt es mit Beginn des Nachlassens der Monatsblutung (Menopause) zu einer bedeutsamen Hormonveränderung.

In dieser Podcast Folge stelle ich dir eine Studie vor, die sich mit dieser Frage sehr intensiv beschäftigt hat. Sie konnte uns zeigen, dass die Höhe des Blutdrucks der Frau bis zum Beginn der Menopause zu 55 % abhängig ist vom Schlagvolumen des Herzens. Beim Mann hingegen wird der Blutdruck fast ausschließlich durch die Gefäßweite der Widerstandsgefäße reguliert.

Daraus ergeben sich wichtige therapeutische Überlegungen für Frauen in der Prämenopause: hier wird man eher Blutdruckmedikamente einsetzen, die das Schlagvolumen reduzieren. Während Männer besser auf die Erweiterung der Widerstandsgefäße ansprechen. Das erklärt auch, warum Frauen sehr viel niedrigere Dosen eines ß Blockers vor der Menopause zur Senkung des Blutdrucks benötigen.

Warum diese physiologische Veränderung auch für. eine Schwangerschaft von Bedeutung ist, erzähle ich dir in dieser Folge.

Wenn dir die Folge gefallen hat, dann kannst du mir eine Freude machen, wenn du bei Apple Podacast bei Spotify oder bei YouTube eine positive Bewertung hinterlässt! Vielen Dank auch der Firma mesdot für die Bearbeitung!