ACE Hemmer bei Frauen?

Warum sollen ACE Hemmer und AT1 Rezeptorblocker bei Frauen im gebärfähigen Alter nur mit Einschränkungen verordnet werden?

Wir sind nicht alle gleich!

In den sozialen Medien liest man immer wieder, dass jungen Frauen ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptorblocker (Sartane) zur Blutdrucksenkung verschrieben werden. Das sind zwar hochwirksame Medikamente zur Blutdruckbehandlung – allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Frauen, die diese Medikamente nehmen, müssen unbedingt auf eine gesicherte Schwangerschaftsverhütung achten, da sie ihrem Kind sonst schweren Schaden zufügen könnten.

Junge Frau nimmt Medikamente

Warum ist das so?

Der Rezeptormechanismus, den ACE-Hemmer und AT1-Blocker beeinflussen, spielt in der frühen Schwangerschaft eine entscheidende Rolle für die Organentwicklung des Embryos. Besonders in den ersten acht Wochen der Schwangerschaft, wenn die Grundlagen für das gesamte weitere Wachstum gelegt werden, ist eine Störung dieses Mechanismus gefährlich. Die Wirkung dieser Medikamente ist in dieser Phase embryotoxisch, das heißt, sie können dem ungeborenen Kind schaden.

Schlussfolgerung

Daher gilt: ACE-Hemmer und AT1-Blocker sind für Frauen mit Kinderwunsch oder unsicherer Verhütung nicht geeignet. In solchen Fällen wird dringend empfohlen, andere Behandlungsmöglichkeiten zu erwägen.

Was solltest du beachten?

Treten Bluthochdruckprobleme bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, sollte der Arzt unbedingt prüfen, ob eine zugrunde liegende Ursache vorliegt – denn in vielen Fällen handelt es sich um einen sekundären Bluthochdruck. Statt direkt auf Medikamente zurückzugreifen, ist es sinnvoll, zunächst nach der Ursache zu suchen. Sehr häufig ist eine hormonelle Verhütung der Auslöser für den Bluthochdruck.

Für betroffene Frauen lohnt es sich, dieses Thema mit ihrem Arzt zu besprechen und eine ganzheitliche Lösung zu finden, die die individuellen Lebensumstände und Gesundheitsziele berücksichtigt.

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Gendern bei der Blutdrucktherapie?

Ja, dein Geschlecht spielt doch eine Rolle für deine Blutdrucktherapie.

Und schon wieder: Physiologie hilft, zu helfen!

Während vieler Jahrzehnte wurden die meisten Untersuchungen zur Wirksamkeit der Blutdrucktherapie mit Männern gemacht. Dann kamen schließlich auch die Frauen dazu. Nur hat man leider nur Menschen zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr in den Studien rekrutiert.

Wir wissen aber jetzt, dass natürlich wesentlich jüngere Menschen auch schon unter einem Bluthochdruck leiden können. Für die Männer ist das nicht so entscheidend, denn ihre Hormonkonstellation bleibt eigentlich während des ganzen Lebens etwa gleich.

Nur bei den Frauen kommt es mit Beginn des Nachlassens der Monatsblutung (Menopause) zu einer bedeutsamen Hormonveränderung.

In dieser Podcast Folge stelle ich dir eine Studie vor, die sich mit dieser Frage sehr intensiv beschäftigt hat. Sie konnte uns zeigen, dass die Höhe des Blutdrucks der Frau bis zum Beginn der Menopause zu 55 % abhängig ist vom Schlagvolumen des Herzens. Beim Mann hingegen wird der Blutdruck fast ausschließlich durch die Gefäßweite der Widerstandsgefäße reguliert.

Daraus ergeben sich wichtige therapeutische Überlegungen für Frauen in der Prämenopause: hier wird man eher Blutdruckmedikamente einsetzen, die das Schlagvolumen reduzieren. Während Männer besser auf die Erweiterung der Widerstandsgefäße ansprechen. Das erklärt auch, warum Frauen sehr viel niedrigere Dosen eines ß Blockers vor der Menopause zur Senkung des Blutdrucks benötigen.

Warum diese physiologische Veränderung auch für. eine Schwangerschaft von Bedeutung ist, erzähle ich dir in dieser Folge.

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