Neue Verfahren für deinen Blutdruck

Renale Denervation und Barorezeptorstimulation suchen ihren Stellenwert in der Blutdrucktherapie.

Grundsätzlich

Dein Bluthochdruck wird vor allen Dingen konservativ behandelt durch Anpassungen deines Lebensstils und
Medikamente durch deinen Hausarzt
und bei einer sekundären arteriellen Hypertonie in der Behebung der Ursache.
Nur wenn diese Kombination versagt, können neue operative Verfahren hinzugezogen werden.

Renale Denervation

Du weißt aus den vielen Podcastfolgen, dass die Nieren eine entscheidende Rolle in der Blutdruckregulation einnehmen. Sie bestimmen über Hormone und über das sympathische Nervensystem die Höhe deines Blutdrucks. ACE Hemmer, AT1 Blocker und Aldosteronantagonisten beeinflussen die hormonellen Möglichkeiten der Nieren. Die Effekte des sympathischen Nervensystems waren bisher nur unzureichend auszuschalten. Die renale Denervation kann nun die sympathischen Kommunikationsfasern der Niere vom autonomen Nervensystem trennen und den Blutdruck erfolgreich senken. Nach anfänglich widersprüchlichen Studienergebnissen eröffnet sich jetzt mit neuen Kathetertechniken und wachsender Erfahrung eine neue Therapiemöglichkeit.

Über eine Punktion der Leistenarterie wird ein Katheter in die Nierenarterien geführt, mit dessen Hilfe die sympathischen Nerven verödet werden. Langzeitnebenwirkungen sind nicht bekannt. Der Blutdruck wird auch noch drei Jahre nach der Prozedur um 10 mmHg gesenkt.

Barorezeptor Stimulation

In deiner Halsschlagader befinden sich Druckrezeptoren, die dem zentralen Nervensystem den Blutdruck mitteilen. Die Stimulation dieser Rezeptoren über ein Schrittmacher ähnliches System kann deinen Blutdruck senken. Die Erfahrungen sind aber noch zu kurz und widersprüchlich, sodass men eine generelle Empfehlung nicht aussprechen kann. Als Reserve Therapie steht sie allerdings zur Verfügung.

Meine persönliche Einschätzung

Beide Verfahren sind nur dann indiziert, wenn alle konservativen Möglichkeiten und verlässlicher Mitarbeit des Patienten gesichert versagt haben, den Blutdruck in der 24 h Messung auf unter 135/85 mmHg zu senken. Die renale Denervation ist aus meiner Sicht und der aktuellen Studienlage (z. B. RADIANCE HTN TRIO) eine neue Methode, die in erfahrenen Händen in der Lage ist, den therapierefraktären Blutdruck signifikant zu senken. Daher sollte diese Maßnahme nur spezialisierten Zentren vorbehalten sein, die auch die Nachsorge standardisiert durchführen.

Die Barorezeptorstimulation sollte bisher nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden bis sich hier eindeutige Ergebnisse zeigen.

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Autor: HarMes

Arzt für Innere Medizin Nephrologie, Podcaster, Archetypen Coach