Was stört deinen Herzrhythmus?

Wie entsteht eine Rhythmusstörung ?

Die Zellen deines Herzens sind natürlich allen störenden Einflüssen ausgeliefert, die über das Blut herangetragen werden. Davon bleiben auch die Zellen des Herzens, die sich um den Rhythmus kümmern müssen, nicht verschont. Entzündungen, dauerhaft erhöhter Blutdruck und Durchblutungsstörungen lassen sie nicht kalt. Diese Anpassungsveränderung führen zu Herzrhythmusstörungen.

myokarditis
Myokarditis

Myokarditis

Eine Herzmuskelentzündung, bei der manchmal das ganze Herz aber auch nur einzelne Herzareale betroffen sein können, führen sehr oft zu bedrohlichen Herzrhythmusstörungen der Hauptkammern. Wie wir in der letzten Zeit häufig gesehen haben, können diese Herzveränderung durch Kammerflimmern zum plötzlichen Tod führen, wenn es nicht gelingt, die Rhythmusstörungen durch medizinische Maßnahmen zu durchbrechen.

EKG Rhythmus Beispiele
EKG Rhythmus Beispiele

Bluthochdruck dein Herzrhythmus

Eine chronische Blutdruckerhöhung führt zu Anpassungsveränderungen des Herzen, da das Herz eine größere Kraft aufwenden muss. Hiervon sind natürlich auch deine Rhythmuszentren betroffen und es bilden sich auch neue Rhythmuszellen, die die Arbeit der übergeordneten Zentren stören könne.

Vorhofflimmern

Durch den hohen Blutdruck entsteht häufig Vorhofflimmern. Bei dieser Rhythmusstörung erlauben sich plötzlich andere Zellen des Vorhofs, den Rhythmus zu übernehmen. Da diese Zellen nicht koordiniert zusammenarbeiten, können die Vorhöfe sich nicht mehr regelmäßig zusammenziehen, um die Hauptkammern richtig zu füllen. Die Folgen sind ein sehr unregelmäßiger Puls und eine Belastungsminderleistung des Herzens. Da der Blutfluss sich im Vorhof dreht, können Thromben entstehen. Leider können diese Gerinnungen auch auf die Reise gehen und zu Embolie werden. Solche großen embolischen Verschlüsse führen dann z.B. zum Schlaganfall. Aus diesem Grund solltest du bei neu auftretenden Rhythmusstörung deinen Hausarzt aufsuchen, damit er die richtige Therapie einleiten kann. Um solche Embolie zu verhindern, wird dein Hausarzt dir Medikamente zur Blutverdünnung verordnen. Aspirin oder ASS reichen dafür nicht aus!

Vergleich zwischen Sinusrhythmus und Vorhofflimmen

Bradykardie

Die dauerhafte Absenkung des Ruhepulses unter 50/min tritt häufig bei Sportlern auf und ist da bedeutungslos. Diabetiker können dazu auch neigen und sollten das mit ihrem Arzt besprechen.

Medikamente, die einen langsamen Puls fördern:

Betablocker, Verapamil, einige Antidepressiva wie Citalopram, Acetylcholinesterase-Hemmer (Antidementika) und Digoxin. 

Tachykardie

Die dauerhafte Erhöhung des Pulses > 100/min sollte immer abgeklärt werden. Fieber, Herzminderleistung, Klappenveränderungen, Myokarditis und Überfunktion der Schilddrüse sind die häufigsten Ursachen.

Medikamente, die einen schnellen Puls fördern:

alle Medikamente. die die peripheren Gefäße zur Senkung des Blutdrucks erweitern, Schilddrüsenmedikamente, dauerhafte Anspannung und Aufregung

Kammerrhythmusstörungen

oder sogenannte ventrikuläre Rhythmusstörungen können viele Ursachen haben, wie ich sie dir im ersten Abschnitt erläutert habe.

Medikamente, die Kammerrhythmusstörungen fördern

Hierzu gehören Medikamente, die zu einer Verlängerung des QTc Intervalls über 500 ms führen können. Vor der Verordnung dieser Pharmaka macht dein Hausarzt ein EKG und misst deine QTc Zeit. Wenn sie schon über 500 ms ist, darfst du diese Medikamente nicht ohne weiteres einnehmen:
zahlreiche Antidepressiva, Antibiotika, Krebsmedikamente, Hydroxychloroquin und Azithromycin 

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