Isolierte systolische Hypertonie – wie alt bist du?

150/80 mmHg! Sieht so dein Ruheblutdruck aus? Dann musst du nicht unbedingt behandelt werden. Warum das so ist, erzähle ich dir in dieser Podcastfolge.

Was fällt dir an diesem Blutdruck auf? Ja genau der systolische Blutdruck ist mit 150 mmHg deutlich zu hoch und der diastolische Blutdruck ist mit 80 mmHg normal und genau dort, wo du ihn haben willst. Wir finden also eine isolierte systolische Hypertonie oder auch ISH.

Und davon gibt es 2 Formen:

ISHBlutdruckAlterKörperbauTherapie
Jugendlich>145/<85<36 Jschlank/großnein
Alter150/80>55 Jnormalja
Typen der ISH

jugendlicher ISH

Die Ursache der jugendlichen ISH ist die schnelle Pulswellenlaufzeit, die dazu führt, dass der Blutdruck am Arm systolisch höher als in der Aorta gemessen wird. Vor allen Dingen bei schlanken jungen Menschen ermöglicht die hohe Elastizität der jugendlichen Gefäße dieses Phänomen. Im Lauf des Alterns sinkt dann der systolische Blutdruck auf Normwerte ab. Typischer Weise bleibt der diastolische Blutdruck immer normal. Daher ist die Prognose dieser Jugendlichen normal und sie benötigen keine Therapie.

ISH im Alter

Der iSH im Alter ist auf die reduzierte Elastizität der großen Gefäße zurückzuführen. Weil die Aorta sich beim Pumpen des Herzens nicht mehr so ausdehnen kann, fällt der diastolische Blutdruck ab. Die fehlende Dehnbarkeit verringert den diastolischen Blutfluss. Aus dem fasst kontinuierlichen Blutfluss in jungen Jahren wird eine pulsatile Strömung mit niedrigem Fluss in der Ruhephase des Herzens. Die Durchblutung der Organe wird als verschlechtert. Gerade für das Herz hat diese Veränderung enorme Bedeutung, denn das Herz wird nur in der Diastole durchblutet.

Verhindern kannst du die Entwicklung nur durch die Kontrolle deiner Risikofaktoren.

Die Therapie der ISH muss unter Beachtung des diastolischen Blutdrucks sehr vorsichtig erfolgen, damit deine Organe Herz, Nieren und Gehirn noch ausreichend Sauerstoff bekommen. Die Senkung des systolischen Blutdrucks unter 130 mmHg sollte nur erfolgen, wenn der diastolische Blutdruck nicht unter 50 mmHg sinkt. Die Kalziumantagonisten sind hierfür am besten geeignet.

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Autor: HarMes

Arzt für Innere Medizin Nephrologie, Podcaster, Archetypen Coach